Im März erschien das neue Buch von Anne Theiss: Rethinking Motherhood mit Beiträgen von Künstlerinnen aus dem Bündnis Kunst und Kind München.
Ich war auf der Lesung in München und ich war sehr betroffen. Persönlich betroffen angesichts meiner Realität als Künstlerin mit Kindern und betroffen vom Schicksal anderer Frauen, welche in Deutschland mit ihrem Dasein als Mutter im Stich gelassen werden. Interessant, weil auch kontrovers, war die Diskussion im Anschluss. Das Thema erregt die Gemüter und ja, macht wütend. Aber lest selbst:
Mütter in Deutschland waren noch nie so privilegiert wie heute. Das hören junge Frauen, die sich die Frage stellen, ob sie eine Familie gründen sollen, häufig. Doch die Realität heutiger Mütter sieht anders aus: wegbrechende Strukturen in Betreuung, Bildung und gesundheitlicher Versorgung sowie unverändert schwierige Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt. Unser patriarchales System benachteiligt Frauen und besonders Mütter strukturell. Das geht zu Lasten ihrer Gesundheit, ihrer wirtschaftlichen Unabhängigkeit – und ihrer Kinder.
Noch immer gilt: Keiner erledigt die Care-Arbeit so oft wie Frauen.
Dieses Sachbuch versammelt prominente und andere wichtige Stimmen, die gemeinsam dazu aufrufen, laut zu werden. Es lässt Mütter aus Wirtschaft und Politik, aus Sport, Kultur und sozialen Medien zu Wort kommen. Alleinerziehende Mütter, Frauen, die nach der Geburt ihrer Kinder gegründet haben, pflegende Mütter – und Männer, die zu mehr Solidarität aufrufen.